Mit einer beeindruckenden Premiere des Stückes „Überlebende im All“
überzeugten die Darsteller und Akteure am vergangenen Wochenende
in der vollbesetzten Plöner Schiffsthal-Aula. Das Publikum bedankte
sich mit tosendem, kaum enden wollenden Applaus.
Bis zur letzten Minute hatten die Mitwirkenden des knapp 20-köpfigen
Ensembles aus unterschiedlichen Ländern vorab noch geprobt, denn
eine halbe Stunde vor Beginn der Aufführung war der Regisseur
Joachim Rathke aus Laboe längst noch nicht mit allen Szenen
zufrieden. Doch als die ersten Zuschauer im Foyer schon zu hören
waren, bedankte sich Rathke bei allen Mitwirkenden, sparte nicht mit
Lob und schien mit den Worten „Wir schaffen das, egal was passiert.
Ich bin bei Euch. Ihr seid großartig“ das Lampenfieber und die letzten
Zweifel der Laiendarsteller weggeblasen zu haben.
Denn als sich wenige Minuten später der Vorhang zur Uraufführung des
Stückes „Überlebende im All“ öffnete, lief alles wie am Schnürchen.
Auch bei den längeren Dialogen, die für die Darsteller schon alleine
deshalb sehr anspruchsvoll waren, weil Deutsch für die Mehrzahl eben
nicht die Muttersprache ist, gab es keine Texthänger.
„Überlebende im All“ knüpft gewissermaßen an das 2018 aufgeführte
Stück „Überlebende am Strand“ an, für das Joachim Rathke ebenfalls
das Buch geschrieben und Regie geführt hatte. Es endete damals damit,
dass sich eine Gruppe Menschen unterschiedlicher Herkunft auf die
Reise ins Weltall machen wollte, weil das Leben auf der Erde ihnen
keine Perspektive bot.
Im aktuellen Stück landen die Mitwirkenden aus Armenien, Afghanistan,
Syrien, dem Iran sowie aus Deutschland nach einem kräftezehrenden
Flug im Kälteschlaf gut 3000 Jahre später auf dem Planeten Pi. Doch
dort sind sie nicht allein. Sie treffen auf merkwürdige Bewohner, von
welchen sie zuerst neugierig, sehr bald aber feindselig beäugt werden.
Und schnell sind sich die Planetenbewohner darin einig, dass die
fremden Eindringlinge für das Schwarze Loch verantwortlich sein
müssen, das die Lebensgrundlage auf dem Planeten Pi bedroht. Also
werden die Fremden zunächst weggesperrt, bevor es zu ersten
vorsichtigen Annäherungen kommt.
Das Stück zeigt, wie einander fremde Kulturen miteinander umgehen,
einander ergänzen und unterstützen, sich aber auch gefährlich werden
können. Wenigstens schafft die einheitliche Sprache, „die sie alle
monate- und jahrelang gebüffelt haben“, Verbindung und könnte ihre
Rettung sein.
Am Ende zeigten sich viele Zuschauer beeindruckt von der Spielfreude
und -intensität der Laienschauspieler sowie von der Leistung des
Regisseurs, ein solch schwieriges Thema unterhaltsam und berührend
zu verpacken.
„Überlebende im All“ entstand auf Initiative und mit organisatorischer
Unterstützung der Koordinatorin für Integration und Teilhabe des
Kreises, Magdalena Wassink. Das Projekt wird gefördert durch den
Kreis Plön, die Reklamewerkstatt Laboe und den Verein Getra e.V. sowie
durch die Hans-Christian Andersen-Stadtteilschule in Kiel.
In den nächsten Monaten sind weitere Aufführungen an
unterschiedlichen Orten der Region geplant. Die genauen Termine
stehen noch nicht fest.